Wir kamen am 22. Mai in Istanbul an, guter Flug, wurden von empfangen und in ein Gefährt mit Fahrer verstaut mit der Versprechung, dass wir in 40 Minuten im Hotel sein würden. Und dann kam die erste Überaschung. Aber langsam. 40 minuten kamen und vergingen, eine Stunde, 90 minuten, immer noch kein Hotel und wir kamen nur schrittweise voran. Ich schlief ab und zu ein (Jetlag). Was Birgit und unsere zwei Mitreisenden dachten weiss ich nicht, mit der Zeit verstummten wir alle. Wahrscheinlich dachte jeder, dass wir vielleicht nie mehr zum Hotel kommen würden! Aber nach über zwei Stunden waren wir doch endlich da. Das war unsere Einführung in den Verkehr von Istanbul. Was wir auf der Fahrt vom Flughafen in die Stadt erlebten war keineswegs aussergewöhnlich sondern, wie wir in den nächsten drei Tagen gut erkennen konnten, die Norm. ich werde nie wieder etwas über die 405 oder 101 in Los Angeles oder den Verkehr in anderen US Städten sagen! Istanbul ist wirklich die Verkehrshölle. Gott sei Dank konnten wir das fahren in Istanbul (und der restlichen Türkei) unserem sehr guten Busfahrer überlassen. Er hat uns sicher und angenehm während der ganzen Reise versorgt. Am Abend lernten wir nicht nur unsere Reiseleiterin Ayşegül Vaizoglu (Ayşe) kennen sondern auch die anderen 16 Mitglieder unserer kleinen Reisegruppe. Und wir erfuhren, dass der Bus am zweiten Tag um 8:30 losfahren würde. Nichts mit lang ausschlafen! Und so fuhren wir am nächsten morgen zu unserem ersten |
Ziel: Dem berühmtenTopkapi Palast Die Residenz der Osmanischen Herrscher vom 15ten bis zum 19ten Jahrhundert. Heute ist der Palast ein Museum und wohl die wichtigste Touristenattraktion Istanbul's. Ayşe führte uns schnell in den dritten Hof durch das Tor der Glückseligkeit. Dieses tor ist der eingang zu dem eigentlichen Wohn und Regierungstrakt des Palastes und man konnte es nur mit Erlaubnis des Sultans (wahrscheinllich der Eunuchen) betreten. Unter anderem befindet sich hier die Schatzkammer und wir wollten sie so schnell wie möglich besichtigen bevor die Kreuzfahrer kamen. Das war ein guter Plan, denn selbst bevor dieser Mob einstürzte war es sehr voll in den Zimmern der Schatzkammer. Das ist natürlich nicht überraschend, schlieslich enthält sie eine grosse Anzahl auserlesender Schätze aus Gold und oft mit Juwelen bestückt. Der wahrscheinlich berühmteste davon ist der Löffelmacher Diamant - im mittleren Bild unten zu sehen. Aber es gibt so viele wunderbare Sachen in der Schatzkammer, dass es einem etwas überwältigend vorkommt, vor allem, weil man einfach nicht genug Zeit hat um sich alles in Ruhe anzusehen. zurück nach oben |
Tor der Glückseligkeit |
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Löffelmacher Diamant |
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Eingang, Hamam (Bäder) rechts |
Harem Eingang |
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Hof der Eunuchen |
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Blick auf das Marmara Meer vom Palast |
Nach unserem Besuch der Schatzkammer - (ja, wir entkamen gerade als Massen eintrafen!) besuchten wir den Harem. Als wir an der Palastschule vorbeigingen gab Ayşe uns unsere erste ernste Geschichtstunde. In der Palastschule wurden die Janitscharen und die zukünftigen politischen Führungskräfte des osmanischen Reiches ausgebildet. Was ich nicht wusste, ist dass diese Knaben nicht aus türkischen Familien stammten, sondern im Balkan zwangsrekrutiert wurden. Die Knaben wurden erst in türkischen Familien zum Islam bekehrt und lernten die türkische Sprache. Dann wurden sie entweder, je nach Begabung zu Soldaten - den gefürchteten Janitscharen oder zu Verwaltungsbeamten ausgebildet. Sie hatten nach dem Sultan die wichtigsten Machtpositionen im Osmanischen Reich. Wir gingen weiter zum Harem - dem eigentlichen Heim des Sultan's, seiner Mutter, seiner Konkubinen und der weissen und schwarzen Eunuchen. Genau wie die Janitscharen konnten die Konkubinen keine Türkinnen oder sein oder aus anderen Islamischen Ländern stammen weil der Koran es verbietet Anhänger des Islam's zu versklaven. Stattdessen waren sie entweder Kriegsbeute oder sonst irgendwie aus Europa bezogen. Genau wie die Janitscharen wurden sie gut ausgebildet und (meistens) recht gut behandelt in ihrem vergoldeten Käfig. Wenn eine Konkubine schwanger war und dem Sultan einen Sohn gebar stieg sie in den Rang einer "Ehefrau" auf. Besonders die Mutter des ältesten Sohnes konnte ziemlich viel Macht haben, angenommen sie und ihr Sohn überlebten die Intriegen der anderen Wettbewerberinnen um den ersten Platz und vielen nicht in die Ungunst der Mutter des Sultan's. Sie schien ziemlich oft die treibende Kraft im Osmanischen Reich gewesen zu sein. Der Sultan verbrachte offiziell nur den Abend und die Nacht im Harem. Am Tag wurde erwartet, dass er sich in anderen Teilen des Palastes aufhielt und seinen offiziellen Aufgaben nachging, wie es heute noch der Fall ist in traditionellen türkischen Familien: Männer verlassen morgends das Haus und gehen entweder arbeiten oder sitzten bei ihren Freunden im Kaffehaus. Der Harem hat über 400 Räume, Birgit hielt sich brav an das Fotografierverbot, somit haben wir keine Bilder von dem 'Goldenen Käfig'. |
Unten ein Bild des "Gerechtigkeitsturm" im zweiten Hof und zwei Bilder der Blauen Moschee. Das Bild in der Mitte zeigt die Moschee von einer Terasse des Palastes, das Bild rechts zeigt die Moschee und den Platz zwischen dem Topkapi Palast und der Moschee. zurück nach oben |
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Museum für türkisch-islamische Kunst - |
Nach unserem Besuch des Topkapi Palastes war die "Blaue Moschee" unser zweites Ziel, danach - Marschschritt, keine Müdigkeit vortäuschen - zum Sultanahmet Platz mit römischem Hippodrome, geklauten Obelisken und dem geschenkten Brunnen des 2. Willie. |
Im linken Bild ist der Sultanamet Platz zu sehen mit den Ueberresten des römische Hippodrome - hier wurden in römischen Zeiten Wagenrennen abgehalten. Der Platz ist unter anderem geschmückt mit den etwas geflckten Resten des sogenannten "gemauerten Obelisken" der früher mit gehämmerten Kupferplatten verziert war die aber dann bei irgeneinem Krieg oder Aufruhr gestohlen wurden (zweites Bild von rechts) und dem besser erhaltenen Obelisk des Thutmosis (Bild rechts). Auf dem Platz befindet sich auch ein Brunnen gestiftet von Kaiser Wilhelm II - zweites Bild von links. |
Hippodrome - der gemauerte Obelisk vorn, der Obelisk des Thutmosis im Hintergrund |
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Aber die Hauptattraktion hier war das Museum für türkisch-islamische Kunst |
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Oder, um ehrlich zu sein, die Hauptattraktion war der starke türkische Kaffee den wir dort bekamen bevor wir das Museum selbst besichtigten. Das Gebäude war einstmals der Palast eines türkischen Hoheitsträgers, aber nach seinem Tod hatte es verschiedene Funktionen bis es vor kurzer Zeit zur Heimat verschiedener Kategorien türkisch-islamischer Kunst wurde. Von besonderem Interesse ist die grosse Sammlung antiker Teppiche. Zuerst war ich etwas verwundert weil es mir schien als ob von einigen nur Fragmente an den Wänden hingen, bis es mir klar wurde, dass viele der Teppiche von den Knien der |
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Gläubigen durch die Jahrhunderte bis auf den Grund abgerieben waren! Ich bin mir sicher, dass das Bild oben sorgfältig ausgesucht wurde um ein intaktes Beispiel zu zeigen! Midestens so interssant wie die Teppiche war meiner Meinung die Sammlung sorgsam ausgesuchter und zusammengestellter Szenen die die Entwicklung der Wohnkultur in der Türkei zeigen. Angefangen mit den einfachen Yurten der Nomaden bis zu den mit teuren europäischen Importen ausgestatteten Wohnzimmern der Vornehmen von Istanbul im 19ten Jahrhundert. Ich glaube Birgit war entweder auch müde oder ein sehr braves Kind, da wir sonst gar keine Bilder von diesem Museum haben. |
Der Bosporous |
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Blick auf Unser Abend endete mit einem ausgezeichneten Essen in einem Restaurant das auf irgendeinem Hügel liegt und von dem wir einen wunderschönen Blick auf die asiatische Seite von Istanbul von Istanbul hatten. Wir kamen nach zehn Uhr in unser Hotel zurück. Ich war so müde, dass ich trotz "Jetlag" sofort eingeschlafen bin! |
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Unser Tag endete mit einer wunderschönen Bootsfahrt auf dem Bosporous, der Meeresenge die Europa von Asien trennt und, heute, auch dazu führt, dass Istanbul die einzige Stadt der Welt ist die auf zwei Kontinenten liegt. Der Bosporous ist die Verbindung zwischen dem Schwarzmeer und dem Marmarameer, das wiederum ist durch die Dardanellen mit dem Aegaeischen Meer und dadurch mit dem Mittelmeer verbunden.
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Ein Satellitenbild des Bosporous - oben das Schwarzmeer, Istanbul und das Marmara-meer |
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